Sachverhalt:
Sachverhalt Bauabschnitt 1b
Spielerlebniswelt Schulzentrum Fredenberg:
1. Gegenstand
Sanierung Soziale Stadt
Salzgitter-Fredenberg
Mit dem
Ratsbeschluss vom 25. April 2001 zur förmlichen Festlegung des
Sanierungsgebietes Salzgitter-Fredenberg im Rahmen der Förderkomponente Soziale
Stadt wurde gleichzeitig mit den vorbereitenden Untersuchungen ein
Maßnahmekatalog als Sanierungskonzept und Sanierungsprogramm beschlossen, das
der Durchführung der Sanierungsmaßnahmen zugrunde zu legen ist. Im Rahmen
dieses beschlossenen integrierten Handlungskonzeptes wurde die Umgestaltung und
Sanierung des Schulhofbereiches des Schulzentrums als Spielerlebniswelt
Fredenberg im Sanierungsgebiet Fredenberg besondere Priorität zugeordnet. Vor
diesem Hintergrund ist im Sommer 2002 der Bauabschnitt 1a nach vorherigen
politischen Beschlüssen erstellt worden.
Beteiligungsprozesse
im Rahmen des Projektes Soziale Stadt Fredenberg
Bewohnerbeteiligung
ist einer der wichtigsten Bausteine bei der Umsetzung des Programms Soziale
Stadt. Die Projektentwicklung und Umsetzung ist ohne Bewohnerbeteiligung nicht
zielgerichtet durchführbar. Ohne Bewohnerbeteiligung ist eine nachhaltige
Wirkung und Akzeptanz der Projekte nicht zu erreichen, so dass vor dem
Hintergrund der kosten- und ressourcensparenden Projektumsetzung im Rahmen der
Projekte zur Sozialen Stadt die Durchführung der Bewohnerbeteiligung eine
unmittelbare Projektvoraussetzung darstellt.
Spielerlebniswelt Schulzentrum
Fredenberg
Im
Projektgebiet Soziale Stadt Fredenberg haben sich 5 Schulen mit
ca. 4.000 Schülern, die in einem überwiegend versiegelten Schulhofbereich
in zentraler Lage des Stadtteils liegen, zu einem Netzwerk zusammengeschlossen.
Das Ziel ist es, die kinder- und jugendgerechte Gestaltung des Schulumfeldes
sowie eine stärkere Öffnung des Schulbereiches für die Stadtteilbewohner zu
erreichen. Von der Maßnahme Bauabschnitt 1b sind innerhalb des
Schulzentrum direkt drei Schulen mit ca. 2000 Schülern betroffen.
Hierzu wurde
schulübergreifend ein Kooperationsvertrag nach § 25a des Niedersächsischen
Schulgesetzes abgeschlossen, in dem sich alle 5 Schulen (Hauptschule,
Orientierungsstufe, Realschule, Gymnasium und Berufsbildende Schulen) mit den
entsprechenden Ämtern der Stadtverwaltung zu einer Zusammenarbeit zum Wohle des
Projektes Spielerlebniswelt verpflichten.
Die Größe des
Schulzentrums, die Bedeutung der Umgestaltung für den gesamten Stadtteil und
die Komplexität der Aufgabe erforderten einen besonderen Anspruch an den
umfassenden Planungs- und Beteiligungsprozess.
Die Initiierung
des Gesamtprojektes, die Durchführung des Planungsprozesses und letztendlich
auch die Realisierung der Baumaßnahme sind stark auf die Eigeninitiative der
Schulen, der Beteiligung der Schüler, Eltern, Lehrer und Bewohner
zurückzuführen und ist in intensiver Zusammenarbeit mit den zuständigen
Stadtämtern und dem Stadtteilmanagement erfolgt. Das Netzwerk der Schulen, die
Professionalität im Vorgehen und die Integration der vielen Akteure führt zu
einer verstärkten Identifikation und Nutzung des Freiraumes an den Schulen und
im Stadtteil. Gleichzeitig wird das Schulgelände auch für die Bewohnerschaft
des Stadtteils geöffnet.
Die durch das
Projekt Spielerlebniswelt entwickelten Kommunikationsstrukturen sind von
nachhaltiger Dauer und beinhalten die Möglichkeit, weitere Projekte im Kontext
der sozialen Stadt zu entwickeln.
Der offene
Schulhofbereich und die Vernetzung der Schulen mit dem Stadtteil verstärkt die
Bedeutung des Schulzentrums im Stadtteil. Damit nimmt das Schulhofprojekt einen
besonderen Stellenwert im Rahmen des Gesamtprojektes der Sozialen Stadt
Fredenberg ein. Denn das Projekt geht über die 'normale' Beteiligung von
Schulen an Stadterneuerungsprozessen hinaus. Es setzt erstens gezielt auf
Partizipation, ist zweitens prozesshaft entwickelt und hat sich drittens aus
dem Stadtteil selbst entwickelt. Der Ansatz des Projektes besteht
schlussendlich darin, dass hier eine Form der Zusammenführung zwischen
Wohnraum, Lebensraum, Freiraum und Spielraum in mitten des Stadtteils entsteht,
so dass der Prozess Soziale Stadt Fredenberg positiv beeinflusst wird.
Die Stadt Salzgitter zeigt mit den
durchgeführten Beteiligungsprojekten im Rahmen der Sozialen Stadt, dass sie den
§ 22e NGO vorbildlich umsetzt, nach dem die Gemeinden bei Planungen und
Vorhaben, die die Interessen von Kindern und Jugendlichen berühren, diese in
angemessener Weise beteiligen sollen.
Die erste Beteiligung fand bereits im Jahre 1999 mit einem
ersten Ideenworkshop statt. Im Jahre 2000 wurde eine Werkstatt für ein
Pilotprojekt zur Sozialen Stadt durchgeführt, im Jahre 2001 erfolgte der
Ratsbeschluss zur Aufnahme in das Förderprogramm.
Auch in den Folgejahren fanden immer wieder Workshops mit
der Beteiligung der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil statt. Der letzte
Termin war die Bürgerbeteiligung im Dezember 2003 in der
Gottfried-Linke-Realschule, hier wurde das Projekt von Schülern, Anwohnern,
Politik und Verwaltung diskutiert und die Ergebnisse wurden in die Vorlage
eingebunden.
Baubeschreibung Bauabschnitt 1b
Spielerlebniswelt Schulzentrum Fredenberg
Lage
Die
Spielerlebniswelt liegt zentral im Ortsteil Fredenberg. Eingebettet in das
Schulzentrum mit ca. 4000 Schülern, in direkter Nachbarschaft zu der
umgebenden Wohnbebauung.
Erschließung
Die
Erschließung der Schulen bleibt von den Baumaßnahmen weitestgehend unberührt,
der Lehrerparkplatz lagert sich an das Baumoval an und platziert ringförmig
11 Stellplätze. Die Stellplätze werden als Rasenfugenpflaster ausgeführt.
Die ringförmige Erschließung dient zudem als Feuerwehr- und Rettungszufahrt.
Konzept
Das Konzept
fußt wie erwähnt auf eine umfassende Beteiligung. Hier soll durch die
Sanierungsmaßnahme eine zeitgemäße, wertvolle Spielmöglichkeit und Begegnung
der Altersgruppen v.a. zwischen 10 - 16 Jahre entstehen. Die
Neugestaltung soll vor allem die Identifikation der Schüler mit Ihrer Schule
erhöhen, soll einen Beitrag zur Gewaltprävention in den Schulen leisten und die
verschiedenen sozialen und kulturellen Gruppen der Schulen und des Stadtteils
durch einen partizipatorischen Planungsansatz integrieren. Dies scheint vor dem
Hintergrund der Ganztagsschulen, die schon heute in der Hauptschule und
Realschule des Schulzentrum Fredenberg verwirklicht worden sind, in den
kommenden Jahren von noch größerer Bedeutung zu werden.
Die Maßnahme
verwirklicht eine funktionale, bauliche Verbesserung und Sanierung der
bestehenden versiegelten Schulhöfe. Es verbindet die Schulhöfe der
unterschiedlichen Schulen miteinander. Die Rasensportfläche wird neu
organisiert und so besser auf die Bedarfe der Schulen und des Vereinssports
abgestimmt. Die im Bauabschnitt 1a angefangene und sich positiv auswirkende
Öffnung der Schulhöfe, also die Zugänglichkeit von außen, wird nochmals erhöht.
Es kommt zu einer Umgewichtung des Verhältnisses Parkfläche - Schulhoffläche zu
Gunsten der Schulhoffläche, also zu Gunsten der Kinder und Jugendlichen. Ohne
jedoch gänzlich auf Parkmöglichkeiten zu verzichten durch die Errichtung von
Ersatzparkplätzen innerhalb des Schulzentrums. Insgesamt wird auf die
Verwendung von robusten Gewächsen und den Einbau von stabilen Materialien
geachtet.
Sitz- und Tobewall
Als
Sichtschutz für die Aktivitäten in der Spielerlebniswelt, und als Abgrenzung
zum Kurt-Schumacher-Ring ist zur Abschirmung und zur Attraktivitätssteigerung
durch das Formelement Topographie ein Erdwall in Bogenform vorgesehen (max.
Höhe 1,50 m). In der Ausrichtung auf den Hof, die Südsonne und in die
anderen Bauteile sind Stufen zum Sitzen eingearbeitet. Buschgruppen schaffen
Kleinräume für Rückzug bzw. Orientierung zur Mitte wie die eines antiken
Forums. Dies ist auch der Ort für Sonderveranstaltungen wie Feste, Vorführungen
und Außenunterricht.
Spielwald
In Fortsetzung
des Ovalbogens ist dem Wall ein Spielwald angegliedert. Eine gerasterte
Doppelreihe von geschälten Robinienstämmen mit Astgabeln im Wipfel stellt die
Grundstruktur dar, die vom oberen Spielplateau auf das tiefere herunter führt.
In diese Stämme wird der Spielwald mit Spielgeräten, für das Spiel durch viele
Kinder auf einmal geeignet, integriert. Zu nennen sind hier: Schutzdach,
Aussichtspunkt, Kletternetz, große Hängematte, Hochsitz, Balancierweg und
Schaukelbalken. Diese Ausstattung lässt im späteren Verlauf den Wunsch der
Schulen offen, den Spielwald aus eigenen Mitteln nachzurüsten.
Treffpunkt /
Sitznischen
Angelagert an
die Hauptwegekreuzung innerhalb des Schulzentrums werden mit niedrigen
Heckenwinkeln geschützte Bereiche zum Treffen, Klönen, Sitzen und Verweilen
geschaffen. Die vorhandenen Bäume werden zu einem lockeren Dach über diesen
Bereich ergänzt. Blickbeziehungen sind frei über Hecke und unterhalb der
Baumkronen möglich.
Robinienhain
Dieses
raumbildende lichte Blätterdach lädt als Schattenspender zum Verweilen und
Entspannen ein.
Hofeingangsbereich der Schulgebäude
In die großen
Betonflächen werden Inseln entsiegelt und eingefügt. Der Wegeführung angelehnt
ragen Bänke aus dem Pflaster, die zum Verweilen einladen. Die Baumgruppe, die
diesen Bereich überstellt, schafft gleichzeitig einen kleinen Verweilbereich.
OS-Hügel
In der
bestehenden Erdwallfigur wird für die vorhandene Baumscheibe ein Schutz vor
weiterer Verdichtung eingebaut.
Eingang Gaußstraße
Zur Öffnung
von Pflanzung und Zaun in Richtung Gausstraße werden folgende Maßnahmen
erfolgen: Pflasterentsiegelung, flache Pflanzbeete zur Bepflanzung durch die
Schulen, Als Entreebereich für die Schulen von Süden wird hier ein
Verbindungsweg erstellt. Die Maßnahme wird von Schülern der Haupt- und der
Realschule unter Anleitung von Schülern der Berufsbildenden Schule
durchgeführt.
Verlegung der
Parkplätze
Durch die
Neugestaltung der Spielerlebniswelt werden zu Gunsten des Spielraumes für die
Kinder von den ehem. ca. 80 Parkplätzen 11 Parkplätze erhalten. Die
wegfallenden Parkplätze werden innerhalb des Schulzentrums in kurzer Entfernung
wieder zur Verfügung gestellt. Im Bereich der Sporthalle BBS können durch
kostengünstige Nachverdichtung bei bestehender Erschließung die Parkplätze
nachgewiesen werden.