Sachverhalt:
Aufgrund der Aktualität der Ereignisse ist eine fristgerechte Anfrage
nicht möglich gewesen. Dennoch bitte ich, auf Anregung des Vertreters des BUND
Salzgitter um Beantwortung der nachfolgenden Fragen in der Sitzung des
Ausschusses für Umwelt und Stadtplanung:
Während des Großbrandes am 12.06.2006 in der ehemaligen Gießerei bei Heerte
verbrannten große Mengen, Abfälle. Wie dem Rundfunk zu entnehmen war,
“sei die Bevölkerung nicht gefährdet gewesen. Vorsorglich sollten Fenster
und Türen geschlossen bleiben“. Messtrupps der Feuerwehr hätten mehrere
Proben des Rauchgases genommen.
Da in den gelagerten Abfällen große Mengen an PVC und
weitere Kunststoffe vermutet werden, diese bei Verbrennung zum Teil nicht
bekannte, gefährliche Synergien eingehen, sind die Rauchgase nach unserer
Auffassung problematisch gewesen.
Wir bitten deshalb um Beantwortung folgender Fragen:
1. Liegt für die Lagerung von Abfällen in der ehemaligen Gießerei Heerte
eine Genehmigung vor?
2. Waren die Abfälle in der ehemaligen Gießerei ordnungsgemäß gelagert?
3. Wie hoch war die gelagerte Abfallmenge?
4. Um welche Art Abfälle handelte es sich?
5. Sind auch andere Vorräte (z.B. Dünger) in der ehemaligen Gießerei
gelagert worden?
6. Liegt dafür eine Genehmigung vor?
7. Mit welchem Löschmittel wurde der Brand bekämpft?
8. Ist die Löschwasserversorgung ausreichend gewesen?
9. Welche Mengen von möglicherweise kontaminiertem Löschwasser sind
entstanden und wohin wurden diese abgeleitet?
10. Welche weiteren Löschmittel wurden eingesetzt?
11. Bestand bei dem Einsatz Gefahr für Leib und Leben der eingesetzten
Feuerwehrmänner?
12. Welche Ergebnisse (Inhalte) haben die Messungen des Rauchgases durch
die Feuerwehr ergeben?
13. Ist mit Folgeschäden für Boden und Grundwasser zu rechnen?
Gleichzeitig möchten wir den an der Bekämpfung des Großbrandes
beteiligten Feuerwehrmännern unseren Dank und Respekt für die geleisteten,
gefährlichen Einsätze aussprechen und Dank dafür sagen, dass durch den
engagierten Einsatz noch größere Schäden vermieden werden konnten.
Die Verwaltung antwortet nach
erfolgter Beteiligung der für den betroffenen Betrieb zuständigen
Überwachungsbehörde, dem Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig, wie folgt:
Zu 1: Eine
Genehmigung für die Lagerung liegt zur Zeit nicht vor, ein
Genehmigungsverfahren wird durchgeführt.
Zu
2: Ein Teil der sich in der Halle
befindlichen Abfälle war ordnungsgemäß gelagert, ein kleinerer Teil nicht.
Zu
3: In der Halle lagerten vor dem Brand
ca. 4500 t Abfall.
Zu
4: Es handelt sich um gemischte Abfälle
aus der mechanischen Behandlung von Gewerbeabfällen mit der AVV 191212.
Zu
5: Nein
ZU
6: Nein
Zu
7: Der Brand wurde mit Wasser ohne
Zusatzstoffe gelöscht.
Zu
8: Die Löschwassermenge war nach
Öffnung eines abgeschieberten Stranges ausreichend.
Zu
9: Die Löschwassermenge betrug mehrere
hundert Kubikmeter. Das Löschwasser wurde weitestgehend in das Abwassernetz der
Salzgitter Flachstahl GmbH eingeleitet.
Zu
10. Es sind keine weiteren Löschmittel
eingesetzt worden.
Zu
11: Es bestand zu keiner Zeit Gefahr für
Leib und Leben der eingesetzten Feuerwehrleute.
Zu12: ES wurde an folgenden Stellen Rauchgasmessungen
durchgeführt:
Einsatzstelle ehemalige Gießerei,
Nord-Süd Straße Höhe Asylbewerberheim,
Nord-Süd Straße Höhe Ferngas,
Hauptfeuerwache,
Peiner Straße Höhe Mega Company,
Peiner Straße Höhe Renolit,
Am Schölkegraben Höhe der Schulen,
Berliner Straße Höhe Trinkgut,
Ludwig Erhard Straße Höhe MiniMal,
Rathaus Lebenstedt,
In den Blumentriften Höhe Fielmann,
Salder, Höhe Grundschule.
An keiner der Stellen wurde akut gesundheitsgefährdende Konzentrationen von
Schadstoffen gemessen.
Zu
13: Entsprechende Untersuchungen werden
nach Abschluss der Räumungsarbeiten durchgeführt.
Der
Ausschuss wird um Kenntnisnahme gebeten.